Phase Six

Phase Six


DE

"Vieles ist uns nunmehr immer noch verborgen, wenn wir die Geschichte der Elfen Tirakans betrachten. Und vieles wird uns wohl auch für immer verborgen bleiben. Gleichwohl wissen Chronisten und Reisende aus den Gebieten der Elfenvölker von Geschichten zu berichten, welche einen Einblick in die Vergangenheit der Elfen Tirakans bieten. Und es ist wohl eine Geschichte voller Epos und Leid, von der sie berichten." ~ Thor Samuson, Reisender aus Hadewald

Der Frevel

Nicht lange, nachdem die Elfen von den Drachen geschaffen wurden, erfuhr Ancatir durch Thzularn von der Macht und der Anwendung des Rituals der Drachen. Besessen von der Idee, ein eigenes Volk zu schaffen, überzeugte er den gutmütigen, naiven Silkanda davon, das Ritual gegen den Willen der Drachen durchzuführen. Sie bemächtigten sich mittels Magie dem Willen der Liebenden Anscharon und Atiarel, und begannen mit der Durchführung des Rituals.

Hierdurch jedoch zogen sie den Zorn des Drachen Tar auf sich. Der älteste der Drachen erfuhr vom Frevel der Elfen, und liess sich in jenes Gewölbe herab, das den Elfen als Ort des Rituals diente. Er unterbrach den Ritus, wobei er Atiarel in einen tiefen Schlaf versetzte. Während Silkanda sich in die Wälder des Nordens zurückzog, floh Ancatir - verlassen von der Gunst der Drachen und vom Einfluss Thzularns - in ein Land weit im Süden. Sein Volk suchte ihr Glück von da an in der Seefahrt.

Der erste Krieg

Anscharon selbst erwachte aus dem magischen Einfluss, und ihm wurde jede Einzelheit des Rituals gewahr. Er zog sich selbst aus Scham und Verzweiflug zurück auf eine Insel jenseits des großen Meeres. Während er apathisch in seiner Verzweiflung lebte, erkannte er nicht, dass Thzularn bereits einen großen Einfluss auf sein Volk genommen hatte. Es entstanden dunkle Kulte, und die Anbetung der Thzularn überwog im Volk der Anscharon. Einzig einige wenige standen zu ihrem Herrn Anscharon.

So kam es dann zum ersten großen Krieg der Elfen, als das Volk der Anscaron unter Thzularns Einfluss das Land der Atiarel angriff. Auch wenn die dunkle Göttin nie selbst in Erscheinung trat, so war es doch ihr Ansinnen, die schlafende Atiarel zu erwecken um das Ritual zu vollenden. Viele Jahre währte der Krieg, und viele Elfen beider Völker starben während der Zeit.

Der Fall von Re

Ein Ende fanden die Kämpfe durch den Sohn Silmarions, dem zweiten König der Stadt Re, der Heimat der Atiarel. Diesem Sohn - sein alter Name ist der Welt nun verborgen - wurde durch eine unbekannte Gestalt ein magisches Kleinod zugespielt, welches ihm fortan jede Entscheidung abnehmen sollte, und seine Geschicke für immer in eine für ihn bessere Richtung lenken sollte. Als Gegenleistung für sein persönliches Bestehen ward ihm aufgetragen, die Tore der Stadt Re zu einem bestimmten Zeitpunkt zu öffnen.

Silmarion erfuhr zu spät von dem Verrat, und noch als die feindlichen Krieger der Anscharon die Stadt erstürmten, verfluchte er seinen eigenen Sohn noch im Tod zu einem ewigen Leben in immerwährender Gier. Fortan wurde der Sohn des Königs nur noch Dun genannt. Geschichten und Legenden erzählen, dass er immer noch in den Städten des nördlichen Meridians umhergehe, auf seiner immerwährenden Suche.

Ein neues Leben

Doch der Krieg währte weiter, und erst nachdem das Volk der Atiarel bereits fast völlig vernichtet wurde, griff Tar in den Kampf ein. Er trieb die Krieger der Anscharon zurück, und ermöglichte den Atiarel die Flucht in die Berge. Um sie vor weiterem Schaden zu schützen, setzte er sich selbst als Wächter über die Atiarel ein, und erschuf ein Gebiet des magischen Schutzes um das Gebirge. Den Menschen soll dieses Gebiet später als das Tal des Vergessens bekannt sein.

In den Bergen erbauten die Atiarel eine Stadt nach dem Bilde von Re. Dieser Ort, die die alte Stadt, lag geschützt für alle Völker Tirakans, und sie gebar ein erhabenes Volk der Elfen. Dieses Volk wurde fortan Aldahar genannt. Erst wenn die Eine wiederkehrt, wird der Name Atiarel in der Alten Stadt wieder gesprochen werden.

Iana Alyaria

Die Iana Alyaria (Lied der Alyaria) wurde im Jahr 350 EC von Alwaon Feynwynn geschrieben, einem Seher und Visionär der Silkanda. Das elfische Lied erzählt von dem Frevel der Atiarel und den geborenen ''Alyaria'', der unheiligen Brut der Elfen. Jene Brut ist durch das Ritual entstanden welches schon den Drachen verboten war, und mit dem diese die Elfen geschaffen haben.

Es liegt an mir euch zu berichten<br /> was sich vor vielen Jahren tat<br /> Als Algor wollt das Unheil schlichten,<br /> wollt einen unsren alten Rat.<br /> Die Bande wurden jäh zerrissen<br /> vom Verlust an Gottes Gewissen.

Ancatir der kühne Streiter,<br /> Atiarel das naive Kind,<br /> Anscharon Herr der dunklen Reiter<br /> war voll der Liebe im kalten Wind.<br /> Silkanda endlich war im Stillen<br /> der streitet für Samusa Willen.

So kam es dass sich Ancatir<br /> verzaubern liess von Thzularn Wort.<br /> Er liess die Festung Belenthir<br /> zurück und zog nach Re nun fort.<br /> Es sollt ein großes Unheil geben<br /> wenn Elfen nach den Künsten streben.

Die Künste der vergangnen Welt<br /> als die Dämonen noch am Leben.<br /> Da Thzularn diesen Bann nun hält<br /> der einst den göttlichen Verrat gegeben.<br /> Die dunkle Göttin wollte nun<br /> der Drachen Frevel nochmal tun.

Der Frevel lag lange zurück,<br /> den Elfen jedoch nie vergessen.<br /> Es fehlte damals nur ein Stück<br /> ihr Dasein wär am Nichts gemessen.<br /> Es hätte sie gar nicht gegeben,<br /> Tedasiél wär noch am leben.

So schufen sie die Kinder nun<br /> entgegen derer Alten Wort<br /> in einem Ritus, dunklen Tun,<br /> in der Samusa hohen Hort.<br /> Sie schufen nun die Elfgestalten<br /> entgegen des Verbots der Alten.

Die Drachen schufen ihre Kinder<br /> die vier unsterblichen Genannten<br /> Und sein sie auch genannt als Sünder<br /> die ihre Brut in die Welt sandten,<br /> die Elfen sollten nochmal tun<br /> der Drachen Frevel selber nun.

[[ancatir|Ancatir der üble Verräter<br /> der von Thzularn das Wissen hat.<br /> Er war der menschengleiche Täter<br /> der Silkanda nun bannen tat.<br /> Der Silkanda dazu verführte<br /> dass dieser Atiarel entführte.

Ein vierter Fehlte noch im Bunde<br /> zum Ritus wie die Drachen taten,<br /> so tat zur nächtlich dunklen Stunde<br /> Ancatir seinen Geist verraten.<br /> Entführte Anscharon bei Nacht<br /> und hat ihn Atiarel gebracht.

In dieser Stunde ohne Licht<br /> vollzogen derer Elfen viere<br /> ohn Algors heiliges Gericht<br /> das Ritual wie wilde Tiere.<br /> Anscharon und Atiarel nun<br /> sind Opfer von Ancatirs Tun!

Es kam zur Zeugung, gleich den Draken<br /> ein neues Leben entstand hier<br /> das niemals sollte je erstarken,<br /> verkrüppelt in einer der vier.<br /> In Atiarel wuchs die Verfluchte<br /> die Algors Segen leidlich suchte.

Anscharon der nun selbst erwachte<br /> aus Thzularns Bann sich jetzt erhob,<br /> zog sich weit zurück und erbrachte<br /> das Opfer seiner selbst im Sog<br /> der unendlichen Melancholie.<br /> Verließ das Grab seines Throns nie.

Thzularn hingegen schnell zugegen<br /> sah das Volk Anscharon verlassen<br /> liess sich den Thron zu Füßen legen<br /> und Anscharons Macht schnell verblassen.<br /> Sie sollt die Mächtige nun sein<br /> der dunklen Elfen schwach Gebein.

Das Volk der Anscharon im Bann<br /> der dunklen Göttin finstrer Macht<br /> mit Schwert und Bogen nun begann<br /> mit dem Brudervolk eine Schlacht.<br /> Ein fürwahr blutiges Bekriegen<br /> begann Atiarel zu besiegen.

Ancatir der Verräter derweil<br /> zog sich zurück bis in den Süden<br /> und suchte dort sein Seelenheil<br /> und seinen eignen armen Frieden.<br /> Lange ward nichts von ihm gehört,<br /> bis seine Ruhe einst gestört.

Im Norden zu der selben Zeit<br /> in der Stadt Re, dem heilgen Thron<br /> der Atiarel, macht sich bereit<br /> Silmarions, des Königs Sohn<br /> Die Weisheit dieses alten Herrn<br /> hätte sein Sohn allerdings gern.

Der Sohn hat eines Tags im Wald<br /> an einem alten Baume Stamm<br /> ein Kleinod gefunden in Gestalt<br /> eines Auges, glasklar und klamm.<br /> Dies Auge schien ihm wie ein Segen<br /> zeigt den Besten von allen Wegen.

Das Auge führt den Sohn gezielt<br /> und hilft bei allen seinen Fragen.<br /> Nur dass die Macht die nun mitspielt<br /> sehr Finster ist und ihn wird jagen.<br /> Fürs erste leitet ihn die Torheit<br /> ans Tor der Stadt in Dunkelheit.

Er öffnet dieses für die Dunklen<br /> die Elfen der Thularn verfallen,<br /> die stürmen Re, Erzähler munkeln<br /> die Stadt sei in der Nacht gefallen.<br /> Re gibt es seit dem Tage nicht mehr<br /> nur alte Stein' und manche Mär.

Der Sohn des Silmarion nun<br /> ward vom Vater verflucht sodann.<br /> Er nie mehr kann was Gutes tun,<br /> wird leben ewig und er kann<br /> die Gestalt nicht mehr von sich bringen<br /> er ist der Dun, so wird man singen.

Das Kind der Unsterblichen doch<br /> in Atiarel, der ewig Bangen<br /> die von dem Drachen Tar nur noch<br /> in vollkommner Statis gefangen.<br /> Auf das das Licht des Algor nie<br /> die Welt erblicke ganz gleich wie.

Bis eines Tages jene Wesen<br /> die weder Kultur noch Geschichte<br /> vereinen, nur sich selbst genesen<br /> anrufen die göttlichen Gerichte.<br /> So ruft sie doch ein Menschen Held<br /> aus der Statis Tars auf die Welt.

Es soll fortan der Bann der Nacht<br /> in seiner widerlichen Stärke<br /> mit all der gottgleich starken Macht<br /> und aller menschengleichen Härte<br /> auf ihnen liegen wie ein Fluch.<br /> So schreibt es des Chronisten Buch.

Den Frevel haben wir begangen<br /> die Schande steht uns selbst nun zu.<br /> Doch ists die Brut, die nun gefangen<br /> für immer und ganz ohne Ruh,<br /> zu sein in Schande für Aeonen<br /> so wie der Anscharon Legionen.

Erst Algor wird sie wohl befreien<br /> so wie er sie erschaffen hat.<br /> Aus heilger Quelle Licht soll speien<br /> so wies bei ihrer Schöpfung tat.<br /> Erst dann werden die jungen Knochen<br /> endgültig vor dem Herrn gebrochen.

Dabei bedarf es wohl den seinen<br /> den Artefakten des Algor<br /> Kelch und Stab und Schwert vereinen<br /> muss wer brechen will das Tor<br /> zur Kammer in der sie gebar<br /> die auch der Ort des Frevels war.

Dort nun können diese Tiere<br /> die schändlich wandeln auf der Welt<br /> die unerlaubte Brut der Viere<br /> eingehen in das ewig Feld.<br /> Zerrinnen in dem Bach der Zeit<br /> vergessen bis in Ewigkeit.

Der Ritus muss sich wiederholen<br /> von hinten nun nach vorne hin<br /> und wie einst Tar selbst hat befohlen<br /> Unwahr werden und ohne Sinn.<br /> Erst dann werden wir wieder sein<br /> ohn Hass im ewigen Verein.